Mabon – Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche Das 3. Sonnenfest im Jahreskreis

Das Jahreszeitenfest Mabon wird zwischen dem 21. und 23. September gefeiert

Mabon, das im Jahreskreis zwischen der Sommersonnenwende und der Herbst-Tagundnachtgleiche liegt, ist ein tief verwurzeltes Erntedankfest, das sowohl die Vollendung der Ernte feiert als auch den Beginn des Rückzugs der Natur.

Mabon, die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, markiert einen entscheidenden Wendepunkt im keltischen Jahreskreis und symbolisiert die perfekte Balance zwischen Tag und Nacht. Es ist eine Zeit, in der die Ernte fast abgeschlossen ist und die Vorbereitungen für den Winter beginnen. Dieses Fest, das tief in der Tradition der Dankbarkeit und des Ausgleichs verwurzelt ist, bietet die Gelegenheit, die Fülle der Ernte zu feiern und sich auf die bevorstehende dunklere Jahreszeit einzustellen.

 

Der Ursprung des Namen Mabon

Der moderne Name des Herbstäquinox-Festes “Mabon” wurde erst in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Autor Aidan A. Kelly eingeführt. Er bezog sich dabei auf die walisische Sagengestalt Mabon ap Modron, die auch Verbindungen zum keltischen Gott Maponos aufweist. Mabon ap Modron, bekannt als “Das göttliche Kind”, wurde laut Mythologie seiner Mutter kurz nach der Geburt entwendet und später von König Artus und Culhwch gerettet. Maponos, ein Gott der Jugend und Fruchtbarkeit, wurde besonders im nördlichen Britannien verehrt. Heute wird das Fest Mabon im modernen Heidentum nicht nur als Erntedank gefeiert, sondern auch als Symbol der erneuten Schwangerschaft der Muttergöttin mit dem Lichtgott, was die zyklische Natur des Lebens und die unausweichliche Wiedergeburt betont.

Der keltische Gott Maponos, oft in Verbindung mit Jugend, Licht und Fruchtbarkeit gebracht, trägt ebenfalls zu diesem Namen bei. Er wurde vor allem im nördlichen Britannien verehrt und ist im Namen ähnlich konstruiert, wobei “Mapos” auf Keltisch “Sohn” oder “Kind” bedeutet.

In modernen neuheidnischen Traditionen, insbesondere im Wicca, wird der Feiertag Mabon nicht nur als Erntedank gefeiert, sondern symbolisiert auch die Wiederholung des Lebenszyklus, da die Muttergöttin erneut schwanger mit dem Lichtgott ist, was seine bevorstehende Wiedergeburt ankündigt. Der Feiertag wird somit als eine Zeit der Reflexion und der Vorbereitung auf den neuen Jahreskreis gesehen, in der sowohl physische als auch spirituelle Ernten gewürdigt werden.

 

Die symbolische Bedeutung von Mabon

Mabon ist eine Zeit der Balance, in der Tag und Nacht gleich lang sind, ähnlich wie bei Ostara, jedoch mit dem Unterschied, dass nun die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Es ist eine Zeit des Dankes und des Ausgleichs, in der wir die Gaben der Natur würdigen und uns auf den bevorstehenden Winter vorbereiten. Für die Ahnen stand diese Zeit im Zeichen der Ernte und des Dankes an die Natur für ihre Fülle.

 

Traditionelle Bräuche und Rituale 

Erntedank

Das Fest symbolisiert den Höhepunkt der Erntezeit, beginnend mit Lugnasad und endend mit Samhain.
Traditionelle Feiern umfassen das Teilen von Speisen, das Backen von Brot aus dem neuen Korn und das Sammeln der letzten Früchte und Gemüse.

Das Erntedankfest, das sowohl vorchristliche als auch christliche Wurzeln hat, wird weltweit in verschiedenen Formen gefeiert, um für die Ernte und die Gaben der Natur Dank auszusprechen. Ursprünglich brachten Menschen in antiken Kulturen wie Ägypten, Griechenland und Rom ihren Göttern Opfer, um für die Fruchtbarkeit der Erde zu danken. In der Bibel werden ähnliche Feste beschrieben, die der Ernte gewidmet sind.

In der christlichen Tradition, obwohl Erntedank kein festes biblisches Ereignis zelebriert, wird es dennoch als Zeit der Dankbarkeit für die Ernte und die Schöpfung angesehen. Es findet üblicherweise am ersten Sonntag im Oktober statt, wobei die Kirchen mit landwirtschaftlichen Produkten geschmückt werden. Kinder und Familien werden oft in die Gestaltung des Gottesdienstes einbezogen.

Das Fest ist eine Gelegenheit, über die moderne Landwirtschaft und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen nachzudenken. In vielen Gemeinden werden Lebensmittel, die während des Gottesdienstes gesegnet wurden, später an Bedürftige verteilt. In diesem Sinne bleibt das Erntedankfest ein bedeutendes Fest zur Förderung von Dankbarkeit und Gemeinschaftssinn.

 

 

Feiern der Dunkelheit

Mabon ist auch eine Zeit, in der das Sterben des Lichts und der Übergang in die dunklere Jahreszeit reflektiert und rituell begangen wird. Es ist ein Moment, in dem man sowohl zurückblickt auf die Wärme und das Licht des Sommers als auch vorausschaut auf die Stille und Reflexion des Winters.

Rituale der Ausgeglichenheit

Zu Mabon kann man das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen reflektieren, sowohl in der Natur als auch im eigenen Leben. Es ist eine gute Zeit für rituelle Handlungen, die Ausgleich und Dankbarkeit fördern.

Persönliche und spirituelle Reflexion

Mabon lädt ein, über das zu reflektieren, was im vergangenen Jahr gesät und geerntet wurde. Es ist eine Zeit, in der man Bilanz ziehen kann über:

  • Persönliche Wachstums- und Entwicklungsprozesse
  • Die Fülle und Gaben, die man im Leben erfahren hat
  • Die Talente und Möglichkeiten, die man in die Welt bringen kann

 

Vorbereitungen für den Winter

Mabon ist auch die Zeit, um Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Dies umfasst nicht nur praktische Maßnahmen wie das Einlagern von Vorräten und das Winterfestmachen des Hauses, sondern auch spirituelle Vorbereitungen:

  • Innenschau und Meditation, um das innere Gleichgewicht zu stärken
  • Das Entfachen von Feuer im Kamin oder Ofen unter Berücksichtigung des Mondkalenders, idealerweise bei abnehmendem Mond in einem Feuerzeichen, um die Wärme im Heim zu maximieren

 

Feuer und Wärme

Das Entzünden eines Feuers zu Mabon ist ein kraftvolles Symbol für Wärme und Licht in der dunkler werdenden Zeit. Es repräsentiert auch das spirituelle Feuer, das in uns allen brennt und uns durch die dunklen Monate trägt.

Mabon ist ein Fest, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Zyklen der Natur und des Lebens zu ehren. Es lehrt uns, die Vergänglichkeit zu akzeptieren und das stetige Fließen von Werden und Vergehen in unserem Leben zu würdigen.

 

Spirituelle Bedeutung

Mabon ist ein wichtiger Moment im Jahreskreis, der den Übergang in die dunklere Jahreshälfte markiert und wird als Zeit der Reflexion, des Dankes und der Vorbereitung betrachtet. Es ist eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen über das, was im Laufe des Jahres erreicht wurde – sowohl im wörtlichen Sinne mit der Ernte der Felder als auch im übertragenen Sinne hinsichtlich persönlicher Wachstums- und Entwicklungsziele.

Bei Mabon wird darüber nachgedacht, welche metaphorische Saat im Frühjahr gesät wurde und wie die Ernte ausfällt. Dies dient als Metapher für persönliche Projekte und Bestrebungen. Es ist auch eine Zeit, in der man sich darauf vorbereitet, gut gerüstet in die Wintermonate zu gehen, was sowohl die physische Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit als auch die geistige und emotionale Vorbereitung umfasst. Die Betonung liegt darauf, die Früchte der eigenen Bemühungen zu erkennen und sich selbst für die harte Arbeit zu danken. In dieser Zeit wird die Verbindung zur Natur und ihren Zyklen besonders gewürdigt, indem man die natürlichen Gaben feiert und gleichzeitig die eigene innere Welt reflektiert und harmonisiert.

Mabon 4-Schritte-Ritual

Um eine rituelle Atmosphäre zu schaffen, können Räucherwerk wie Palo Santo oder Salbei verwendet werden, die helfen, den Raum zu reinigen und sich auf die neue Phase einzustellen. Diese Reflexionen können schriftlich festgehalten oder in einer meditativen Praxis vertieft werden.

1. Rückschau

Dieser Aspekt fordert dazu auf, das vergangene Jahr seit dem Frühlingsbeginn zu überdenken.

  • Was wurde gesät und hat es Früchte getragen?

Diese Selbstreflexion hilft, aus Erfahrungen zu lernen und sie wertfrei zu betrachten. Jeder Tag bietet die Möglichkeit, neu anzufangen.

 

2. Ernte
Hier geht es darum, die persönlichen Erfolge und Gewinne zu erkennen und zu schätzen.

Was hat sich in deinem Leben positiv entwickelt?

Es könnte sich um neu erlernte Fähigkeiten, gewonnene Erkenntnisse oder wichtige Lebensereignisse handeln.

3. Reinigung

Dieser Schritt beinhaltet das Loslassen von Dingen, die nicht gefruchtet haben oder die nicht länger zu deinem Lebensweg passen.

  • Was hat nicht gefruchtet und darf ich loslassen?

Es geht darum, Platz für Neues zu schaffen, indem man Altes, das nicht mehr dient, loslässt und an die Natur zurückgibt.

 

4. Vorbereitung

In diesem letzten Schritt richtet sich der Blick nach vorn.

  • Welche Ziele oder Absichten möchtest du für die kommende Zeit setzen?

Die Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit und das Sammeln von Kräften für den neuen Zyklus stehen im Fokus.