Litha – Das  Sonnenfest zur Sommersonnenwende


Sommersonnenwende  gefeiert in der Nacht vom 20.  auf den 21. Juni 2024 

Litha ist eines der vier großen Sonnenfeste im keltischen Jahreskreis, neben Mabon, Yule und Ostara. Insgesamt gibt es acht keltische Jahreskreisfeste, vier Sonnenfeste und vier Mondfeste. Litha wird vom 20. auf den 21. Juni gefeiert und steht ganz im Zeichen der Sonnenkraft. Es steht im Jahreskreis diametral der Wintersonnenwende und dem Julfest gegenüber.

Die Sommersonnenwende ist kulturübergreifend ein bedeutsames Ereignis im Naturbrauchtum. Sie markiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres (auf der Nordhalbkugel), den Moment, in dem die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und die Welt in ein goldenes Licht taucht. An diesem Tag spüren wir die kraftvolle Yang-Energie und erleben den Höhepunkt des Jahres, an dem die Natur in voller Pracht erstrahlt.

 

Bedeutung von Litha

Litha, das Fest der Sommersonnenwende, steht im Zeichen der Fülle und des Überflusses. Die Natur präsentiert sich in voller Blüte, und es ist die Zeit, Kräuter, Obst und Gemüse zu ernten. Das Licht der Sonne schenkt uns nicht nur materielle Gaben, sondern auch Freude und Fröhlichkeit. Litha, das Fest des Lichts markiert sowohl den Höhepunkt des Sonnenzyklus als auch den Übergang, da von nun an die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden, bis wir am 21. Dezember, der Wintersonnenwende, den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres erleben. Die Sommersonnenwende erinnert uns daran, dass alles im Leben vergänglich ist, dass Licht und Dunkelheit, Yin und Yang, stets im Wechselspiel zueinander stehen.

Mythologische Bedeutung

In der Mythologie unserer Ahnen steht das Jahresrad zur Sommersonnenwende zwölf Tage und Nächte still, ähnlich wie bei den zwölf Rauhnächten zur Wintersonnenwende. Erst danach beginnt die Sonne ihre Reise in die absinkende Hälfte des Jahreskreises. Dies ist eine Zeit der Reflexion und des Wandels, in der die Energien nach außen gerichtet und ekstatisch sind, im Gegensatz zur introspektiven Energie der Wintersonnenwende.

Frau Holle und der rote Aspekt der Göttin

In skandinavischen Ländern glaubte man, dass Frau Holle selbst zu den Feierlichkeiten käme und sich unerkannt unter die Tanzenden mischte. Die Große Göttin erscheint zur Sommersonnenwende in ihrem roten Aspekt, der für Lebenskraft und Fruchtbarkeit steht.

Vom Sonnengott Baldur zu Johannes dem Täufer

Bevor Johannes der Täufer verehrt wurde, ehrten die Germanen den Sonnengott Baldur. Der blutrote Saft des Johanniskrauts, der beim Zerreiben der Blüten austritt, wurde als das Blut Baldurs angesehen. Der Mythos besagt, dass der Feuergott Loki Baldur enthauptete, eine Geschichte, die von den Kelten übernommen wurde.
Mit der Christianisierung wurde Baldur durch Johannes den Täufer ersetzt, dessen Festtag am 24. Juni gefeiert wird. Obwohl die Kirche keine Feste feiert, die direkt mit den Jahreszeiten verbunden sind, fällt der Johannistag in die Zeit der Sommersonnenwende. Dieser Tag liegt genau sechs Monate gegenüber dem Geburtstag von Jesus am 24. Dezember und wird zu Ehren von Johannes dem Täufer begangen. Das Johanniskraut, das zu dieser Zeit blüht, ist nach ihm benannt.

 

Johannisfeuer und Brauchtum


Das Johannisfeuer, traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni in vielen Teilen Europas gefeiert, hat sowohl heidnische als auch christliche Wurzeln und ist eng mit dem Johannistag verbunden. Dieser Tag, der den Geburtstag Johannes des Täufers markiert, verleiht dem Fest seine Bedeutung. Das Feuer, das ursprünglich als Sonnenwendfeuer bekannt war, symbolisiert Licht und Wärme und dient dazu, böse Geister zu vertreiben und die Sonne zu ehren.

Bereits im 12. Jahrhundert entzündeten Dorfgemeinschaften diese Feuer, um den Beginn des kalendarischen Sommers zu zelebrieren. Sie waren ein zentraler Bestandteil der Fruchtbarkeits- und Reinigungsrituale und tief im Volksglauben verankert. Traditionell wurden um das Feuer Tänze veranstaltet, die nicht nur der Unterhaltung dienten, sondern auch dazu, Geister und Dämonen sowie Krankheiten, Missernten und Unwetter abzuwehren. Kräuterbüschel und Blumenkreuze aus dem Vorjahr wurden verbrannt, frische Kräuterbüschel mit der Feuerenergie aufgeladen, um Wachstum und Fruchtbarkeit zu fördern. Zudem streute man die Asche des verbrannten Holzes auf die Felder, um Schädlinge fernzuhalten und die Ernten zu schützen.

 

Traditionen und Rituale des Johannisfeuers

Sonnwendfeuer und Ringtänze

Große Feuer, die den Sonnengott und den männlichen Aspekt (Yang) verkörpern, stehen im Zentrum der Litha-Feierlichkeiten. Diese Feuer bestehen traditionell aus Eichen- und Fichtenholz, Stroh oder neun verschiedenen Holzarten, wobei der heilige Wacholder nicht fehlen darf.

Brennende Feuerräder werden von Hügeln und Bergen gerollt, ein Ritual, das in vielen europäischen und alpenländischen Regionen noch praktiziert wird.

Unsere Ahnen tanzten Ringtänze, nutzten schamanische Kräutertrünke und feierten nackt, nur mit Gürteln aus Beifuß oder Bärlapp und Gundermannkränzen im Haar, um sich mit den Urkräften zu verbinden. Der Gundermann soll dabei helfen, gut geerdet zu bleiben und dass die Seele nicht zu weit hinausfliegt. Am Ende des Tanzes wurden die Kräutergürtel und -kränze und Eichenlaubkronen im Feuer verbrannt und damit auch alles Alte. Es war eine Erneuerung und Menschen konnten gereinigt in die zweite Hälfte des Jahres treten.

Das Springen über das Feuer sollte Krankheitsgeister und unholde Astralwesen aus der Aura vertreiben.

Magie und Kräuter

Das Sammeln von Kräutern zur Sommersonnenwende ist ein wesentlicher Brauch, der die besondere Kraft der Pflanzen zu diesem Zeitpunkt nutzt, da sie in voller Blüte stehen. Zu den traditionell gesammelten Kräutern zählen Johanniskraut, Arnika, Gundelrebe, Ringelblume, Eisenkraut, Schafgarbe, Beifuß, Kamille und Hollerblüten, sowie Frauenmantel, Lavendel, Alant, Mädesüß und Lindenblüten. Diese Kräuter werden häufig in Bündeln zu sieben oder neun Stück, je nach regionaler Tradition auch in Vielfachen dieser Zahlen, zu einem sogenannten Sonnwendbuschen zusammengebunden. Dieser Buschen wird dann am Feuer mit Lichtenergie aufgeladen und gesegnet, um später mit der Asche des Feuers Haus und Hof zu schützen und zu segnen. Alte Kräuterbüschel oder -kränze des Vorjahres werden ebenfalls ins Feuer gelegt oder geräuchert, um die Zyklen von Erneuerung und Reinigung zu fördern.

Räucherbündel

Räuchern ist ein zentrales Ritual zur Sommersonnenwende. Rauch steht für Reinigung und Neubeginn. Kräuterbündel, besonders mit Johanniskraut, werden gebunden und das ganze Jahr über verwendet. Johanniskraut, das strahlend gelbe Sonnenkraut, ist dabei besonders passend für die Sommersonnenwende.

Hand in Hand mit dem Kräutersammeln geht auch der Brauch, zur Sommersonnenwende zu räuchern. Da die Sommersonnenwende für Wachstum und Reife sowie Fruchtbarkeit und Herzensangelegenheiten, ist es eine gute Zeit, zu räuchern. Denn in dieser Zeit kann Räucherwerk zur Reinigung und zum Loslassen, jedoch besonders als Schutz, zum Beispiel vor Gewittern und anderem Unglück, eingesetzt werden.

Räucherbündel kann man selbst herstellen, indem man die gewünschten Kräuter pflückt, mit einem Faden zusammenbindet und anschließend trocknen lässt. In Oberösterreich hängt man diesen Kräuterbuschen auf den Dachboden, um das gesamte Haus zu segnen und zu schützen.

Zu den traditionellen Johanniskräutern gehören

  • Johanniskraut (Hypericum perforatum): Dieses Kraut gilt als das wichtigste im Sonnwendbuschen und ist bekannt für seine stimmungsaufhellende Wirkung. Stärkt unsere Intuition und kräftigt geistige Energien, wie die Sonne in der Dunkelheit vertreibt es dunkle Gedanken und Melancholie.
  • Arnika (Arnica montana): Bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Beifuß (Artemisia vulgaris): Eine seit der Steinzeit heilige Pflanze, die traditionell verwendet wird, um Verbindung zu den Urkräften der Natur herzustellen. Bietet Schutz, bringt alles wieder ins Fließen und hält negative Energien fern. Die Schutzpflanze schlechthin. Außerdem: sein Rauch hält Gelsen und Mücken fern.
  • Gundermann (Glechoma hederacea): Diese Pflanze hat eine erdende Wirkung und soll helfen, aus ekstatischen Zuständen sanft zurückzufinden.
  • Ringelblume (Calendula officinalis): Bekannt für ihre wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

  • Kamille (Matricaria chamomilla L.) Sie ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in Mitteleuropa, bekannt für ihre beruhigende Wirkung auf Magen und Darm, ntzündungshemmend, krampflösend, wundheilungsfördernd, antibakteriell.
  • Salbei: Reinigt Orte und den Geist, hellt die Stimmung auf und befreit.
  • Lindenblüte (Tilia Cordata) Gilt als Kraut für Liebe und Fruchtbarkeit, bringt Reichtum ins Haus und hält das Böse ab. Außerdem öffnet sie das Herz, löst Ängste und beruhigt.
  • Eisenkraut (Verbena officinalis) wirkt fiebersenkenden, entzündungshemmenden und krampflösenden.
  • Schafgarbe (Achillea millefolium) Eingesetzt in der Wundheilung des Achilles, daher Achillea, und ihren tausendfach verästelten Blättern, verdankt die Schafgarbe ihren lateinischen Namen Achillea millefolium.
  • Hollunderblüten: Diese Pflanzen bieten eine Vielfalt an medizinischen Eigenschaften, von antiviral, immunstärkend bis wärmend.
  • Eiche (Quercus) und Stechpalme (Ilex aquifolium) Beide symbolisch tief verwurzelt mit den Sonnenwenden.

Die Nacht der Sommersonnenwende ist auch voller magischen Treibens. Man glaubte, dass die Naturgeister Hochzeit feiern und Tiere in dieser Nacht sprechen könnten. Es hieß auch, dass das Farnkraut einen Augenblick lang um Mitternacht blüht und seine Samen verstreut, die Glück und Liebe bringen und die Kraft haben, unsichtbar zu machen.

 

Wassersegnung und -reinigung:

Heilige Teiche, Flüsse, Quellen und Brunnen wurden mit Blumen und Bändern geschmückt, gesegnet und gereinigt, um sicherzustellen, dass das lebensspendende Wasser weiterhin fließt.

 

Symbolik und Rituale

Das Johannisfeuer ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie alte Bräuche und moderne Feierlichkeiten miteinander verschmelzen und weiterhin Bedeutung und Freude in das Leben der Menschen bringen. Das Johannisfeuer symbolisiert Licht und Wärme und wurde bzw. wird oft mit verschiedenen Ritualen verbunden:

  • Hollerkuchen oder Hollunderstrauben: Hollunderdolden in (Bier)teig getaucht und in Schmalz gebacken. Wer am meisten von diesen Kuchen essen kann, wird am höchsten über das Johannisfeuer springen.
  • Sprung über das Feuer: Um das Lagerfeuer (Johannisfeuer) wird nicht nur getanzt, sondern Mutige wagen auch den Sprung über das Feuer. Dieser Brauch soll Glück bringen und negative Energien, Krankheitsgeister und Dämonen aus der Aura vertreiben. Je höher die Frauen sprangen, desto höher sollte der Flachs und das Korn wachsen. Es gilt als Glücksbringer, wenn Paare Hand in Hand über das Feuer springen. Dies soll eine baldige Heirat und eine glückliche Ehe versprechen.
  • Gemeinschaft und Feiern: In vielen Regionen kommen die Menschen zusammen, um zu feiern, zu tanzen und die Gemeinschaft zu genießen​​.
  • Ballast verbrennen: Schreibe alles, was du loslassen möchtest, auf einen Zettel und verbrenne ihn im Feuer. Manifestiere dabei deine positiven Wünsche für die Zukunft. Oft werden auch Kräuter, Pflanzen und Blumen in das Papier gewickelt und verbrannt.
  • Magische Blumen pflücken: In der Mittsommernacht pflücken junge Frauen sieben verschiedene Wildblumen und legen sie unter ihr Kopfkissen, um von ihrem zukünftigen Ehemann zu träumen.

  • Blumenkranz im Haar: Das Tragen eines Blumenkranzes ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt und symbolisiert die Aura der Seele. Das gemeinsame Binden der Kränze kann ein verbindendes Ritual sein.
    Männer schmücken ihr Haupt mit Kronen aus Eichenblätter
  • Barfuß über Tau gehen: Zur Morgendämmerung barfuß über den Tau zu gehen, steht für Reinigung und Neuanfang. Dieses Ritual verbindet uns mit der Erde und den natürlichen Zyklen.

 

Moderne Bräuche

Heute wird das Johannisfeuer immer noch feierlich begangen, wenn auch oft in modernerer Form. Große Holzhaufen werden nach bestimmten Ritualen aufgebaut und bei Einbruch der Dunkelheit entzündet. Diese Feuer sind oft bis zu zehn Meter hoch und bieten ein beeindruckendes Schauspiel, das weithin sichtbar ist. Die Flammen des Johannisfeuers sollen weiterhin eine schützende und reinigende Wirkung haben​.

Wer kein Lagerfeuer entzünden kann, kann auch Kerzenschein verwenden, um die besondere Atmosphäre zu schaffen.

Sonnengruß und Lichtmeditation
Stehe bei Sonnenaufgang auf, um die Sonne willkommen zu heißen. Wende dein Gesicht der Sonne zu und lasse ihre Energie jede Zelle deines Körpers durchdringen, um dich mit ihrer vitalisierenden Kraft zu versorgen. Diese Praxis belebt nicht nur deinen Geist, sondern stärkt auch deine Verbindung mit der elementaren Energie der Sonne.

Erfreue dich an der Großzügigkeit der Natur
Genieße die Fülle der Natur von saftigen Früchten bis hin zu prächtigen, selbst gepflückten Blumensträußen.

 

Sommersonnenwende

Ein bedeutsames Ereignis, das in vielen Kulturen und Traditionen auf der ganzen Welt gefeiert wird

 

Stonehenge: Ein uraltes Monument der Sonnenverehrung

Stonehenge, ein prähistorisches Monument in der englischen Grafschaft Wiltshire, ist eines der bekanntesten Symbole für die Sonnenverehrung zur Sommersonnenwende. Das in der Jungsteinzeit aus riesigen Steinen errichtete Bauwerk ist weltweit bekannt für seine astronomische Ausrichtung. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Steine von Stonehenge so angeordnet sind, dass sie den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende einfangen.

Die Sommersonnenwende und Stonehenge sind eng miteinander verwoben und repräsentieren eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende in Stonehenge sind eine Hommage an die alten Traditionen und die spirituelle Bedeutung dieses besonderen Ortes. Sie erinnern uns daran, die Zyklen der Natur zu ehren, die Fülle des Lebens zu feiern und die tiefen Wurzeln unserer kulturellen Geschichte zu schätzen. Feiere die Sommersonnenwende mit Freude und Dankbarkeit und lass die Magie dieses uralten Festes in dein Leben strömen.

Historische und kulturelle Bedeutung

Stonehenge war nicht nur ein religiöses und spirituelles Zentrum, sondern auch ein Ort der Zusammenkunft. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Menschen von weit her kamen, um an den Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende teilzunehmen. Die Bedeutung des Ortes als Heiligtum und Versammlungsplatz ist unbestreitbar. Die Steine von Stonehenge sind Zeugen einer Zeit, in der Menschen die Natur und ihre Zyklen tief verehrten und in ihre Lebensweise integrierten.

Moderne Feierlichkeiten

Jedes Jahr strömen Tausende von Menschen nach Stonehenge, um die Sommersonnenwende zu feiern. Es ist ein beeindruckendes Spektakel, bei dem sich moderne Besucher und spirituell Interessierte mit alten Traditionen verbinden. Der Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende, wenn die Sonne über dem “Heel Stone” aufgeht und ihr Licht durch den zentralen Altarstein scheint, ist ein magischer Moment, der seit Jahrtausenden gefeiert wird. Diese Ausrichtung legt nahe, dass Stonehenge als eine Art astronomisches Observatorium genutzt wurde, um den Wechsel der Jahreszeiten zu markieren.

Heute ist Stonehenge während der Sommersonnenwende ein lebendiger Ort der Feier. Menschen versammeln sich, um den Sonnenaufgang zu beobachten, Musik zu spielen, zu tanzen und das Leben zu feiern. Druiden, Heiden und spirituell Interessierte nutzen diesen besonderen Moment, um Rituale abzuhalten, Gebete zu sprechen und sich mit der Energie der Sonne zu verbinden. Es ist ein Ereignis, das Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet und die zeitlose Anziehungskraft von Stonehenge unterstreicht.

 

Newgrange, Irland

Brú na Bóinne: Dieses prähistorische Monument, das älter als Stonehenge und die Pyramiden von Gizeh ist, hat eine besondere Ausrichtung zur Wintersonnenwende, doch auch die Sommersonnenwende wird hier gefeiert. Menschen versammeln sich, um das Sonnenlicht zu beobachten, das das Innere der Grabhügel beleuchtet. Es gibt auch Rituale und Feiern, die die Sonne und die Natur ehren.

Felsen von Stenness, Orkney, Schottland

Ring of Brodgar: Auf den Orkney-Inseln befinden sich mehrere prähistorische Monumente, darunter der Ring of Brodgar und die Standing Stones of Stenness. Diese Steinkreise sind ähnlich wie Stonehenge astronomisch ausgerichtet und werden für Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende genutzt. Lokale Traditionen beinhalten Musik, Tanz und das Entzünden von Feuern, um die Sonne und die Natur zu ehren.

Der Avenbury Henge, England

Avebury: Avebury ist einer der größten Steinkreise der Welt und ein bedeutendes archäologisches und spirituelles Zentrum. Zur Sommersonnenwende versammeln sich Menschen, um den Sonnenaufgang zu beobachten und an heidnischen Ritualen teilzunehmen. Wie in Stonehenge sind auch hier die Steine astronomisch ausgerichtet, und der Ort zieht Heiden, Druiden und spirituell Interessierte an.

Altes Uppsala, Schweden

Midsommar: In Schweden ist Midsommar eines der wichtigsten Feste des Jahres. In Altes Uppsala, einem historischen und spirituellen Zentrum der Wikingerzeit, finden große Feierlichkeiten statt. Freudenfeuer, traditionelle Tänze um den Maibaum, das Tragen von bunten Blumenkränzen und das Singen von Volksliedern sind feste Bestandteile des Festes, bei dem Gemeinschaft und Freude im Mittelpunkt stehen. Es wird gegessen, getrunken und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Juhannus, Finnland

In Finnland ist die Sommersonnenwende als Juhannus bekannt und zählt zu den wichtigsten und beliebtesten Festen des Jahres. Juhannus wird am Wochenende, das dem 24. Juni am nächsten liegt, gefeiert. Das Fest hat tiefe Wurzeln in heidnischen Traditionen und wurde später mit dem christlichen Feiertag des Johannes des Täufers (Johannistag) verbunden.

Das Entzünden großer Freudenfeuer, Juhannuskokko genannt, ist eine zentrale Tradition. Diese Feuer werden oft an Seen oder Meeresküsten entzündet und symbolisieren das Vertreiben von bösen Geistern und das Feiern des Lichts.
Viele Finnen verbringen Juhannus in ihren Sommerhäusern (Mökki) auf dem Land, oft in der Nähe von Wasser. Es ist eine Zeit, in der man sich mit der Natur verbindet, angelt, sauniert und die langen Tage und hellen Nächte genießt. Es ist üblich, den Tag in der Sauna zu beginnen oder zu beenden, um sich zu reinigen und zu entspannen.
Viele Dörfer und Städte organisieren Tanzveranstaltungen und Musikfeste. Volkstänze und traditionelle Lieder gehören zur Feier dazu.

Häuser und Höfe werden mit Blumen und Birkenzweigen geschmückt. Dies soll Glück und Fruchtbarkeit bringen. Mädchen sammeln sieben verschiedene Blumen und legen sie unter ihr Kopfkissen, um in der Mittsommernacht von ihrem zukünftigen Ehemann zu träumen. 

Carnac, Frankreich

Megalithische Stätte: Die Megalithen von Carnac sind eine der größten Sammlungen von prähistorischen Steinen der Welt. Zur Sommersonnenwende versammeln sich hier Menschen, um die alten Traditionen zu ehren und die Ausrichtung der Steine zu feiern, die möglicherweise astronomische Bedeutungen haben. Musik, Tanz und Feuerzeremonien sind Teil der Feierlichkeiten.

Goseck-Kreis, Deutschland

Sonnenobservatorium Goseck: Der Goseck-Kreis ist eines der ältesten Sonnenobservatorien in Europa. Zur Sommersonnenwende werden hier Zeremonien und Rituale abgehalten, die an die prähistorischen Beobachtungen der Sonnenzyklen erinnern. Der Ort bietet eine beeindruckende Kulisse für moderne Feierlichkeiten, die alte Traditionen wieder aufleben lassen.

Diese Orte zeigen, wie die Sommersonnenwende weltweit gefeiert wird, wobei jede Kultur ihre einzigartigen Bräuche und Rituale pflegt. Die gemeinsame Ehrung der Sonne und der Natur verbindet Menschen über Generationen und Kulturen hinweg und erinnert uns an die universelle Bedeutung der Sommersonnenwende.

Alpenregion und entlang der Donau, Österreich

Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern werden in Österreich zur Sommersonnenwende große Feuer entzündet. Diese Sonnwendfeuer haben eine lange Tradition und symbolisieren das Vertreiben von bösen Geistern und die Begrüßung der Sonne.

Donau in Flammen

Entlang der Donau, besonders in der Wachau, finden beeindruckende Feuerwerke und Lichtershows statt. Diese Veranstaltungen, bekannt als „Donau in Flammen“, ziehen viele Besucher an und bieten eine spektakuläre Kulisse für die Feierlichkeiten.

Bergfeuer in den Alpen

In den Alpenregionen, besonders in Tirol, werden Bergfeuer entzündet. Diese Feuer sind oft als große Kreuze oder andere Symbole auf den Berggipfeln angeordnet und schaffen eine beeindruckende Atmosphäre. Es ist ein Anblick, der tief in der alpinen Kultur verwurzelt ist.

In vielen Regionen werden spezielle Rituale durchgeführt, um das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Felder zu sichern. Dazu gehören auch das Binden von Kräutersträußen und das Sammeln von Heilkräutern, die zur Sommersonnenwende besondere Kräfte haben sollen. Volksfeste mit traditioneller Musik, Volkstänzen und regionalen Speisen sind ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten. Diese Feste stärken das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit mit der Heimat.

Unterschiede

Deutschland und Österreich: Besonders in Bayern, Niederösterreich, Tirol und Oberösterreich werden die Johannisfeuer entzündet. In einigen Regionen gibt es zusätzlich die Tradition des Herz-Jesu-Feuers, das am Wochenende nach dem Herz-Jesu-Fest stattfindet und ebenfalls große Signalfeuer umfasst​​.

Bedeutung in der Landwirtschaft: Der Johannistag markiert in der Landwirtschaft wichtige Wendepunkte. Er signalisiert das Ende der Spargel- und Rhabarbersaison und den Beginn der Ernte vieler Feldfrüchte sowie der Heuernte​​.

 

 

Reflexion und Dankbarkeit

Mit dem Übergang zur zweiten Jahreshälfte bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit, sowohl zurückzublicken als auch nach vorne zu schauen. Die Sommersonnenwende ist auch eine Zeit der Reflexion und Dankbarkeit. Denke über die vergangenen sechs Monate nach und feiere deine Erfolge und Fortschritte. Nutze diese Zeit, um dich zu reinigen, neue Energie zu tanken und dich auf die kommenden Monate vorzubereiten.

Rückblick auf die erste Jahreshälfte

  • Welche wichtigen Ereignisse oder Erfahrungen habe ich in den ersten sechs Monaten erlebt?
  • Welche Ziele oder Vorhaben habe ich noch nicht erreicht und warum?
  • Was waren meine größten Lernmomente und Herausforderungen?
  • Welche Themen haben mich zuletzt am meisten beschäftigt und wie haben sich diese verändert?

Ausblick auf die zweite Jahreshälfte

  • Welche Ziele oder Projekte möchte ich in den kommenden Monaten abschließen?
  • In welchen Bereichen meines Lebens möchte ich wachsen oder Verbesserungen sehen?
  • Wie kann ich meinem Leben mehr Raum für Selbstfürsorge und positive Energie geben?
  • Welche persönlichen “Schatten” oder Herausforderungen bin ich bereit anzugehen, solange das Licht der Motivation und Energie noch stark ist?

Diese Fragen sollen dazu anregen, sowohl die erreichten Fortschritte zu würdigen als auch sich mutig neuen Herausforderungen zu stellen. Sie bieten eine Struktur, um die eigene Entwicklung kontinuierlich zu reflektieren und aktiv zu gestalten. 

Im Licht der Sommersonnenwende kann alles Verborgene ans Licht gebracht werden. Nutze die zwölf Tage und Nächte zu Litha, um Hinderliches zu wandeln und die Fülle in deinem Leben zu feiern.

Die Rituale und Bräuche zur Sommersonnenwende verbinden uns mit der Natur und erinnern uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Feiere die Sommersonnenwende mit Freude und Hingabe und lasse die Magie dieser besonderen Nacht in dein Herz und dein Leben strömen.

„Ist denn keine alte Fraue, die kann pflücken Hartenaue (Johanniskraut), damit sich das Gewitter staue?“

Dieser alten Spruch soll aufziehende Wolken und Gewitter auflösen

 

Lichtmeditation am 20. Juni 20:00 Uhr